Manche Projekte sind einfach besonders – weil sie überraschen, weil sie zum Anfassen sind und weil sie noch lange nachwirken. Genau so war es bei der Samentauschbörse des Ökologischen Bildungszentrums (ÖBZ), die ich gemeinsam mit der Künstlerin Ella von der Haide begleiten durfte. Unser Ziel: Einen Beitrag gestalten, der nicht nur informiert, sondern die Besucher emotional packt, neugierig macht und zum Mitmachen animiert.

Eine Eisskulptur mit Bohnen – Kunst trifft auf Umweltbildung

Unsere Idee war so simpel wie ungewöhnlich: Bohnen im Eis. Eine Skulptur, in der Samenkörner eingefroren waren – und die Besucher waren eingeladen, sie mit ihren Händen herauszuschmelzen. Ein sinnliches Erlebnis, das nachwirkt. Denn während das kalte Wasser an den Fingern brannte, wurde spürbar, wie mühsam es sein kann, Saatgut zu bewahren und zu sichern.

Die Inspiration dafür kam vom Svalbard Global Seed Vault auf Spitzbergen – dem weltweiten Tresor für Pflanzensamen, die dort tiefgekühlt für die Zukunft gesichert werden. Der Kontrast zwischen dieser hochgesicherten Lagerung und unserem direkten, physischen Zugang zu den Bohnen sollte einen Gedankenanstoß liefern: Wie gehen wir mit unserer Saatgutvielfalt um?

Märchen, Stempel und ein Film – Mehr als nur eine Skulptur

Damit das Erlebnis auf noch mehr Ebenen erfahrbar wurde, haben wir die Skulptur mit weiteren Elementen flankiert:

  • Ein Märchen für Kinder, das spielerisch erklärt, warum Samen gesammelt und weitergegeben werden.
  • Ein Stempel, der die Tütchen der gesammelten Bohnen „offiziell“ kennzeichnet – als kleine Anspielung auf den oft bürokratischen Aufwand der Saatgutbewahrung.
  • Ein Kurzfilm, in dem die Medienkünstlerin Ella von der Haide die Geschichte der Bohnen im Eis visuell erzählt.

Mein Part: Storytelling, Aufbau & Dokumentation

Meine Aufgabe war es, nicht nur die Geschichte und Begleitmaterialien zu erstellen, sondern auch die Veranstaltung selbst vor Ort aufzubauen, zu begleiten und zu dokumentieren. Mit Fotos und Videos habe ich die Reaktionen der Besucher eingefangen – und die waren durchweg begeistert! Die Skulptur war ein Magnet, der Menschen unterschiedlichster Altersgruppen anzog, ins Gespräch brachte und zum Nachdenken über die Bedeutung von Saatgutvielfalt anregte.

Das ÖBZ war begeistert – nicht nur von der Wirkung, sondern auch davon, wie gut sich das Kunstwerk in die gesamte Veranstaltung eingefügt hat. Und für mich? Ein weiteres Herzensprojekt, das zeigt, wie kreativ und spielerisch sich komplexe Themen vermitteln lassen.

Was bleibt? Ein unvergessliches Erlebnis für die Besucher – und vielleicht ein paar mehr Menschen, die beim nächsten Mal bewusster mit einem kleinen, unscheinbaren Samenkorn umgehen.

Hast auch du unkonventionelle Vorhaben oder brauchst eine Partnerin, die dein Projekt begleitet und voranbringt? Schreib mir!


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